Am zweiten Wandertag wollten wir eine kürzere Etappe, dafür auch einen Seitenwanderweg machen. Wiederum war es sehr heiss und daher wollten wir zum Lake Will gehen und uns abkühlen. Dieser war dann doch etwas zu frisch für uns. Aber später beim Lake Windemere sollten wir noch eine super Abkühlung geniessen dürfen. Kurz nach Mittag trafen wir bei der Windemere Hütte ein. Da wir nicht den restlichen Nachmittag mit Warten zubringen wollten und die Wettervorhersage für den nächsten Tag Regen prognostizierte, habe wir beschlossen noch die nächste Tagesetappe zu marschieren. Es war eine sehr anstrengende ca. 6 Stunden dauernde Etappe. Umso glücklicher waren wir, als wir gegen 19.30 bei der New Pelion Hütte eintrafen. Wir stellen unser Zelt auf, unsere Nachbarn waren Matt und Lisa, und assen gierig ein Pilzrisotto. Während der Nacht begann der Regen und wir waren froh, dass wir die längste Tagesetappe bereits absolviert hatten.
Der dritte Tag war durchgehend regnerisch. Wir warteten bis kurz vor Mittag bevor wir die 3 stündige Etappe in Angriff nahmen. Der Weg zur Kia Ora Hütte war zum Teil wieder sehr steil. Der Regen machte uns aber am Meisten zu schaffen. Unsere Regenjacken und Hosen waren zwar dicht, doch wegen der lauwarmen Temperaturen waren wir innen von Schweiss gebadet. Die vielen Baumwurzeln und Moos bewachsene Steine führten zu einigen Rutschpartien und erschwerten das vorankommen. Das schöne jedoch war der Duft im Wald. Durch die Wärme und den Regen entstanden wohlriechende Dämpfe, ein Gemisch aus Eukalyptus und Tannenwald, welche uns sehr an die finnische Saune erinnerten. Die Kia Ora Hütte war sehr gut besucht. Von den möglichen 18 Plätzen waren mit uns 12 belegt. Überall hingen nasse Kleider und Schuhe wurden getrocknet. Unser Nachtessen bestand wieder aus Pasta, aber diesmal mit einer Käsesauce aus dem Beutel. Es schmeckte nach den Anstrengungen himmlisch. Dazu tranken wir reichlich Tee und auch eine Boullion.
Am vierten Tag war das Wetter wieder besser. Zwar noch bewölkt aber immerhin kein Regen mehr. Wir starteten gemütlich und absolvierten einen „side track“ zu den D’Alton und Fergusson Wasserfällen. Unser Gepäck liessen wir bei der Abzweigung von Overland Track liegen und mit etwas Wasser und Fotokamera ausgerüstet, machten wir uns auf zu den Wasserfällen. Zum Glück war das schwere Gepäck oben, denn der Abstieg war sehr steil. Auf bessern Wildwechselpfaden ging es steil hinunter zum D’Alton Wasserfall, wo wir sehr schöne Fotos machen konnten. Nach diesem Abstecher wanderten wir direkt zur Bret Nichols Hütte. Diese war ziemlich neu und riesig. Platz für fast 30 Personen und am Ende des Tages waren wir zu fünft. Matt, Lisa, Joshua und wir beide. Im Holzofen machten wir Feuer, damit es wenigstens im Aufenthaltsraum etwas wärmer wurde. Es war ein geselliger Abend am Feuer mit einigen Diskussionen. Zum Schlafen war es etwas gar kühl. Insgesamt hatten wir drei Zimmer und so waren Fabi und Björn alleine in einem Zimmer. Während der Nacht viel die Temperatur auf ca. 5°C was für uns bedeutete, alle möglichen Kleider anzuziehen und so im Schlafsack zu übernachten.
Die 5. Tagesetappe begann wieder damit, dass wir den Ofen einheizten. Nach dem Frühstück ging es von der Bert Nichols Hütte zur Narcissus Hütte. Zuerst wollten wir dort übernachten, entschieden uns aber dann dagegen und liefen noch weiter bis zur Echo Point Hütte. Über Stock und Stein ging es z.T. am See entlang weiter. Auf dem Weg begegneten wir nochmals einer Tiger-Schlange (echt gross war die!!!) und einem Igel. Zudem roch es im Wald zuweilen nach Marzipan ;-) Unterwegs mussten wir oftmals über umgefallene Bäume klettern. Dies war mit dem Rucksack ein Balanceakt! Endlich kamen wir bei der Hütte an. Diese war sehr rustikal eingerichtet, aber mit noch 2 anderen hatten wir gerade genügend Platz. Direkt am See genossen wir unser Abend essen und ein Highlight war das Abwaschen beim Fluss.
Am letzten Tag starteten wir gemütlich. Ganz idyllisch am See assen wir fast unsere ganzen Vorräte auf, damit wir nichts mehr schleppen mussten. Während Fabi am Packen war, hörte Björn plötzlich Motorgeräusche und sah die Fähre. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Bootsführer war klar, wir können auf dem Rückweg mitfahren. So kam es, dass wir die letzte Etappe mit dem Boot und nicht zu Fuss unternahmen. Mit den zwei Franzosen und einem Aussie gönnten wir uns beim Restaurant Lake St. Claire ein leckeres Frühstück mit Speck, Eiern und Toast. Danach verbrachten wir fast drei Stunden im TassieLink-Bus bis nach Hobart. Endlich wieder im Hostel, ruhten wir uns den Nachmittag über aus. Abends ging es dann zum Telegraph Hotel, dort gab es für 5 Dollar für Björn ein Steak und für Fabi ein Chicken Schnitzel Parmigana mit Pommes. Da wir noch Salat dazu bestellten, war der Schlusspreis 7,5 Dollar pro Gericht. Es war fantastisch, gemütlich tranken wir dazu ein Bier und genossen die Pubatmosphäre.
Den Samstag verbrachten wir auf dem Salamanca Markt. Ein gemütliches Treiben in der Menge, ein leckeres Brot und Käse sowie einige Ohrenringe für Fabi ergaben den Morgen. Anschliessend genossen wir noch einmal die feinen Fish und Chips am Hafen von Hobart! Danach mussten wir für die Reise nach Adelaide packen. Am Sonntag ging es um 4.30 Uhr mit dem Shuttlebus zum Flughafen und so war unsere Zeit in Tasmanien vorbei.
Wir verbrachten wunderbare Tage auf dem Overland Track und können diesen nur weiterempfehlen!!!
There is only one Overland Track!
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